Musik der Seele – Klänge des Herzens

Der Musiker, Sänger und Bühnenkünstler Lex van Someren erzählt über die Quellen seiner Inspiration

Musik ist eine Art Sprache, durch die sich Menschen auf einer tiefen Ebene begegnen können. Meine Musik erzählt die Geschichte meiner inneren Welt –  sie ist ein Weg, um mich wieder mit der Essenz in mir zu verbinden, sie ist ein Ausdruck meiner Seele. Musik ist zu meiner „Seelensprache“ geworden, wie ich es nenne. Diejenigen, die des offenen Sinnes und Herzens hören, werden die Seelenschwingung in meiner Musik erleben können und sich in ihrer eigenen Seelendimension wiedererkennen.

Wenn ich Musik komponiere oder aufführe, trete ich oft in einen anderen Bewusstseinszustand – ähnlich einem Trance-Zustand, aber mit vollem Bewusstsein – und in diesem Zustand fühle ich, wie ich eins werde mit der Existenz, mit dem Göttlichen, wenn ich es so ausdrücken darf. Dies ist meine persönliche Art zu beten. Mein Gebet (Lobpreisung) ist am stärksten, wenn ich singe, tanze und Clown spiele. Es ist mein Geschenk an die Welt und das Geschenk der Welt an mich.

Die Kraft der Schönheit

Ich glaube fest an die Kraft der Schönheit und der Ästhetik, und meine Intuition führt mich dazu, dies in meiner Kunst wiederzugeben. In unserer westlichen Kultur ist alles so sehr auf der Verehrung des rationalen Verstandes aufgebaut, dass es uns von einem Leben durch das Herz und die Intuition abgehalten und uns von der Schönheit abgeschnitten hat.

Ich folge einer ganzheitlichen Lebensauffassung mit dem stärksten Fokus auf die Herzensenergie: sanft, zart, harmonisch, ästhetisch und auch kraftvoll und aufrüttelnd. Ich habe einen intuitiven Drang, eine Leidenschaft, sogenannte „Musik des Herzens“ zu schaffen, mit einer Verehrung für den Geist der Schlichtheit, der Schönheit und reinen Kraft des Lebens.

Klänge und Töne sind natürliche, aber machtvolle Instrumente, die Energien und Stimmungen ändern können. Sie können zerstören oder heilen. Obwohl ich ein Performance-Künstler und Musiker bin, sehe ich mich selbst zu allererst als Heiler und benutze meine Künste als Kräfte zur Selbstheilung. Ich bin nicht an einer Musik interessiert, die bloß zu konsumieren ist. Musik wird für mich dann interessant, wenn sie etwas über die tiefsten und reinsten Ebenen unserer Existenz vermittelt.

Für mich ist Heilung etwas, das mein Bewusstsein für die Ganzheit erweitert – mein Gefühl, in mir vollkommen und eins zu werden mit allem in und um mich herum. Ich bin ein kleiner Teil in einem größeren Ganzen. Das bringt mich in Kontakt mit Gefühlen von Ehrfurcht und Wunder, einem Sinn für Schönheit, Fließen, Harmonie und Demut. Von diesem Ort in mir erschaffe ich Musik. Es ist ein Ort, wo ich die Vereinigung mit dem ,Jenseits“ und mit der Schönheit des Universums fühle. Das ist es, was ich „spirituelle Erfahrung“ nenne, und weil Musik ein Ausdruck dieser Erfahrung ist, kann man sagen, dass die Musik eine spirituelle Sprache vermittelt.

Bewusst oder unbewusst empfangen die Zuhörer diese Sprache. Wenn die Menschen meine CDs oft und vor allem auch laut spielen, so kann sie im ganzen Körper widerhallen und die Menschen mit dem Ort in ihnen in Berührung bringen, der in Einklang ist mit der „Vollkommenheit“ – dem Universum in ihrem Inneren, was ja die Essenz der Heilung ist.

Ich lebe von einem authentischen Ort in mir mit dem Resultat, dass meine eigene spontane kreative Energie aus der Leere hervorsprudelt. Ich fühle mich in solchen Momenten am ehesten in Berührung mit meiner ursprünglichen natürlichen Kraft.

Meine Kunst, die einfachen Rituale und meine expressiven Formen des Gebets (Lobpreisung) kommen aus dieser Tiefe, der Urkraft in mir. Ich möchte sie als Intuition und Inspiration bezeichnen, denn mein Verstand ist nicht darin involviert. All das geschieht außerhalb des Verstandes: Töne, Melodien, Gesten, Tanzbewegungen und kraftvolle Impulse, meine Hände in bestimmter Weise in bestimmte Richtungen zu bewegen – alles dies kommt in diesem Moment zu mir.

In meiner Arbeit ist es mein Anliegen, dass – so verschiedenartig die Elemente in der Musik auch sein mögen – das resultierende Ganze das Potential besitzt, den Blick der Menschen nach innen zu wenden, um sich in ihre eigene geistig-seelische Welt zu versenken.

11.12.2017 um 19 Uhr in Wolf-Ferrari-Haus, München/Ottobrunn

Weitere Informationen: www.someren.de
Tickets und weitere Konzertorte: www.konzerte.someren.de