Leseprobe aus Lichtfokus Nr. 70: Das Wissen um die spirituellen Gesetze des Universums ist so alt wie die Menschheit. Schon die alten Ägypter und Griechen beschäftigten sich mit Ihnen und schrieben sie einem sagenumwobenen Weisen namens Hermes Trismegistus zu. Entsprechend sind sie als „Hermetische Gesetze“ bekannt. Von Henning Karcher.
Alle großen Religionen und Weisheitslehren gehen von bestimmten geistigen Prinzipien aus, die genauso unumstößlich gelten wie die Gesetze der Physik, wie zum Beispiel das Gesetz der Schwerkraft. Wenn man die Hand, die einen Backstein hält, öffnet, fällt der Backstein herunter und verletzt den unter ihm befindlichen nackten Fuß, ganz unabhängig davon, ob man an das Gesetz der Schwerkraft glaubt oder nicht. Genauso ist es mit den spirituellen Gesetzen des Universums, sie gelten zu allen Zeiten und überall auf der Welt.
Das Erlernen und Meistern der spirituellen Gesetze erzeugt einen Prozess der Transformation und des freudigen Erstaunens, den man nur als Glück bezeichnen kann. Das Universum „konspiriert“ sozusagen, um die eigenen Absichten und Ziele zu verwirklichen. Synchronizitäten und „Wunder“ ereignen sich häufig. Wir sehen alle Ereignisse in unserem Leben in einem neuen Licht. Wir begreifen und erfahren, dass hinter diesem Universum eine wohlwollende Intelligenz steht, die im Endeffekt nur unser Bestes im Sinn hat.
Mitgefühl, tätige Nächstenliebe, Helfen, Dienen, das Schenken von Glück und Erfahren von Glück sind zentrale Begriffe bei vielen der spirituellen Gesetze. Im Zusammenhang der momentanen von dem Corona Virus ausgelösten Krise kann man besonders deutlich das Wirken der spirituellen Gesetze erkennen. Aus den spirituellen Gesetzen ergeben sich auch bestimmte Handlungsempfehlung, die einem helfen können, mit dieser Krise fertig zu werden.
Das wichtigste und grundlegendste spirituelle Gesetz ist das Gesetz des Einsseins
Bei diesem Gesetz kommen die moderne Quantenphysik und die uralten Weisheitslehre der Menschheit zu übereinstimmmenden Ergebnissen. Praktische Handlungsanweisungen, die sich aus diesem Gesetz ergeben, besitzen das Potenzial, unser ganzes Leben in entscheidender Weise zu verändern.
Aus der Quantenphysik wissen wir, dass das ganze Universum aus Energie besteht, die schwingt. Die kleinsten Teilchen des Universums, die wir kennen, nennen wir subatomare Teilchen. Allerdings bestehen sie nicht aus Materie, sondern sie sind Wellenenergie. Unser irdisches Denken ist sehr stark auf die Materie und Objekte ausgerichtet. Aber nach den Erkenntnissen der Quantenphysik gibt es gar keine festen Objekte in diesem Universum. Es gibt nur Energie in Bewegung. Da nun das ganze Universum nur aus Energie in Schwingung besteht, ist natürlich alles mit allem verbunden und alles beeinflusst sich gegenseitig. Es ist als ob es nur einen großen Körper gäbe, den Körper des Universums, von dem jede Zelle einen Bestandteil bildet.
Ein anderer Aspekt des Gesetzes des Einsseins hat, wie schon angedeutet, mit dem Spirituellen zu tun. Wir Menschen sind in erste Linie Seelen. Wir sind, wie Pierre Teilhard de Chardin es ausdrückte, nicht Menschen die eine spirituelle Erfahrung haben, sondern spirituelle Wesen, die die Erfahrung des Menschseins machen. Wir sind verbunden mit der Kraft, der Intelligenz, die alles erschaffen hat und alles am Laufen erhält, die verantwortlich ist für das Wunder des Lebens, das sich in jedem Augenblick milliardenfach entfaltet. Wir mögen diese Kraft das All-Eine, die Quelle, Gott, Göttin, Krishna, Brahma, Allah, Tao, Alpha und Omega nennen. Welche Bezeichnung wir auch immer wählen, als lebendige Wesen sind wir ein Teil dieser Kraft. Wir alle sind Teil der großen Gottseele. Auch spirituell sind wir mit allem verbunden. „Alles ist Geist“, sagt das erste Hermetische Gesetz.
Wenn wir realisieren, dass alles eins ist, dass wir alle einen Teil des großen Ozeans von Liebe bilden, als der sich unser Universum darstellt, dann ist plötzlich alles Trennendende gegenüber unserem Nächsten verschwunden. Wir betrachten unseren Nächsten wie einen Teil unseres eigenen Körpers, wir gehen immer gedanklich in seinen Schuhen und wir lieben ihn so, wie wir uns selber lieben. Wir praktizieren vollendetes Mitgefühl.
Wir Menschen sind eins mit der Natur, mit unseren Mitmenschen. Wenn wir jemand anderem einen Schaden zufügen, fügen wir ihn uns selber zu. Wenn wir unserer Erde Schaden zufügen, zum Beispiel durch Klimaveränderung oder Luftverschmutzung, schaden wir uns selbst.
Wenn wir eins sind, dann brauchen wir keine Mauern, die uns trennen. Es geht darum, Brücken zu bauen. Wenn wir nach dem Gesetz des Einsseins leben, dann bauen wir Brücken, in dem wir nach Gemeinsamkeiten suchen bei Religionen, Völkern und bei Disputen.
Ein weiteres ganz grundlegendes spirituelles Gesetz ist das Gesetz der Liebe.
Das Gesetz der Liebe lautet schlicht und ergreifend: Alles ist Liebe. Liebe ist die erste Energie die von Gott während des Schöpfungsprozesses geschaffen wurde. Sie bildet das Instrument, durch das alles andere geschaffen wurde. Liebe erhält auch alles am laufen. Liebe ist sozusagen der Urgrund des Seins. Mitgefühl und Liebe hängen ganz eng miteinander zusammen. Mitgefühl ist der Ausfluss der Liebe. Es bedeutet das Richten des großen Feuers der Liebe auf ein Gegenüber und im Rahmen der Selbstliebe auch auf uns selber. Bei diesem Prozess spielt das Herz eine große Rolle. Das Herz hilft uns, das Feuer der Liebe auf unser Gegenüber und uns selbst zu richten.
Es ist eine hohe Kunst, mit unserem Herzen zu kommunizieren. Arbeit mit unserem System von Chakren kann uns dabei helfen. Das System unserer Chakren kann mit einem fließenden Bach verglichen werden, bei dem das Wasser von einem Becken zum nächsten fließt. Der Bach kann nur frei fließen wenn die Verbindungen zwischen den Becken offen und frei sind. Durch einen Prozess intensiver Arbeit über einen längeren Zeitraum hinweg kann ein Reinigen der Chakren erreicht werden. Dann fließt die Energie wieder frei. Das Herz öffnet sich. Wir werden zu „Herzensmenschen“. Vollendetes Mitgefühl wird zu unserer zweiten Natur.
Ursache und Wirkung
Das Gesetz von Ursache und Wirkung, das auch das Gesetz der Kausalität, des Karmas und der Gerechtigkeit genannt wird, besagt, auf eine kurze Formel gebracht, dass jeder Gedanke und jede Tat eine Kausalkette in Bewegung setzt, die ein entsprechendes Ereignis für uns selbst verursacht. Jede Handlung erzeugt einen Energieimpuls, der uns Gleiches wiedergibt.
Ob es uns gefällt oder nicht, alles das in diesem Augenblick geschieht, ist die Folge von Entscheidungen, die wir irgendwann vorher in unserem Leben getroffen haben. Wenn wir ein glückliches Leben führen wollen, müssen wir lernen, Entscheidungen zu fällen, die die besten Ergebnisse für alle Beteiligten erzeugen, Entscheidungen, die durch Mitgefühl geprägt sind. Das Universum ist sozusagen wie ein Bumerang. „Was der Mensch sät, wird er ernten“, heißt es in der Bibel. Wenn wir Glück säen, werden wir Glück ernten.
Die Goldene Regel
Das Gesetz des Dienens existiert unter dem Namen „Die Goldene Regel“ in allen großen Religionen und Weisheitslehren der Menschheit. Schon Jesus sprach vor über 2000 Jahren davon, dass es das höchste Gebot sei, Gott von ganzem Herzen und seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben. Damit meinte er natürlich nichts anderes als das Praktizieren von tätigem Mitgefühl durch Akte des Dienens.
Der Mensch ist ein „Zoon Politicon“ – ein Gemeinschaftswesen. Zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu helfen liegt in unserer Natur, in unserer DNA als Menschen, genauso wie es in der Natur von Ameisen und Bienen liegt. Auch dies ist ein Gesetz, bei dem physikalische und spirituelle Aspekte vollständig deckungsgleich sind. Schon am Beispiel der Zellen des menschlichen Körpers kann man sehen, dass es in ihrer Natur liegt zusammenzuarbeiten. Keine Zelle könnte für sich alleine existieren. Es ist so, dass jede Zelle jede andere Zelle unterstützt, ihr zuhört und auf sie achtet.
Gesetz der Meditation
Das Gesetz der Meditation lehrt uns, dass Meditation den Königsweg darstellt, um Einssein, inneren Frieden und Glück zu erfahren. Alle Weltreligionen beschreiben kosmisch-mystische Erfahrungen im Zuge von Meditation. Unabhängig davon, wie wir diese Erfahrungen nennen, die Worte bezeichnen eine radikale Veränderung unseres Bewusstseins und das subjektive Erleben des Einsseins mit dem All-Einen oder dem Urgrund des Seins. Der Erlebende ist vollkommen im „Hier und Jetzt“ und erlebt den Moment als sich selbst genügend. Die Trennung von Individuum und Umwelt ist aufgehoben, der Einzelne erlebt sich nicht mehr getrennt von anderen Menschen, von der Natur und vom Kosmos, sondern fühlt sich eins mit allem was lebt und existiert. Er erlebt sich eingebettet in ein kosmisches Geschehen, das unmittelbar als vollendet, sinnvoll und liebevoll wahrgenommen wird. Begleitet wird diese Erfahrung von Gefühlen unendlicher Liebe, Freiheit und Glück. Der Körper ist von Licht durchströmt. Dies ist die höchste Form des Erlebens des Mitgefühls.
Wie können die spirituellen Gesetze des Universums uns helfen, die augenblickliche Coronavirus Krise zu verstehen und mit ihr umzugehen?
Corona Krise
Die Wirkungen des Gesetzes der Kausalität sind besonders deutlich im Zusammenhang der augenblicklichen Krise erkennbar.
Wir Menschen haben jahrzehntelang unserem Mutterplaneten, unserer lieben Mutter Erde, die uns in jeder Hinsicht ernährt und erhält, Schaden zugefügt. Schaden durch die Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser. Schaden durch die Veränderung des Klimas. Schaden durch das Zünden von Atombomben in der Erde. Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung ist es unvermeidlich, dass diese Schädigungen uns im Endeeffekt selber treffen. Die Erde, die genau wie jede Zelle unseres Körpers mit einem eigenen Bewusstsein ausgestattet ist, hat keine Wahl, als zunächst vorsichtig, dann nachdrücklicher unserem Tun Einhalt zu gebieten. Durch das Freisetzen des Coronavirus geschieht genau dies. Wir werden gezwungen innezuhalten und schon verbessert sich unsere Luft und damit unser Klima.
Die Coronavirus Krise zeigt auch deutlich die Wirkung des Gesetzes der Polarität, das auch das Gesetz der Balance und das des Ausgleichs genannt wird. Einseitiges übertriebenes Profitstreben hat im Rahmen unseres globalen Kapitalismus zu extremen wirtschaftlichen Ungleichgewichten geführt, einem System, bei dem die Zahl der Milliardäre rapide zunimmt, während der ärmeren Teil der Menschheit in Armut verbleibt und zusätzlich durch Kriege in Migration und Not getrieben wird. Ein derartiges System, das auf globaler Ebene die Rechte der arbeitenden Bevölkerung mehr und mehr reduziert, musste einfach zusammenbrechen. Es bleibt abzuwarten, ob die Menschheit die gebotenen Lehren aus diesem Zusammenbruch ziehen und ein gerechteres System aus der Taufe heben wird.
Wie können die spirituellen Gesetze des Universums uns helfen mit dieser Krise umzugehen? Hier kommen einem erster Linie das Gesetz des Loslassens und das Gesetz des Fließens den Sinn. Das Gesetz des Loslassens richtet unser Augenmerk auf die Tatsache, dass wir in erster Linie spirituelle Wesen sind. Wir sind ewig lebende Seelen, die sich für für einen begrenzten Zeitraum auf dieser Erde inkarniert haben. Wenn wir uns das klarmachen, erscheint alles auf einmal gar nicht mehr SO schlimm.
Das Leben verläuft in Zyklen. Alles fließt, alles verändert sich dauernd. Derartige Katstrophen habe sich viele Male in der Menschheitsgeschichte ereignet und sie werden sich wieder ereignen. Auch dies wird vorübergehen. Hinter jeder Wolke scheint schon die Sonne.
Welle positiven Handelns
Schließlich gilt auch das spirituelle Gesetz des Dienens. Dienen liegt in unserer DNA und Dienen macht glücklich. Wenn jeder Mensch es sich zur Aufgabe macht, in seinem eigenen kleinen Bereich seinen Mitmenschen zu dienen, zu helfen, unter die Arme zu greifen, wir dadurch eine Welle positiven Handelns aus gelöst, die im Endeffekt alles Negative verschlingt.